Beáta Wagner-Nagy vom Institut für Finnougristik/Uralistik der Universität Hamburg beleuchtet bei einer VLACH Lecture an der ÖAW das…
Licht in das mittelalterliche Dunkel der Choralpraxis
Das Bistum Passau war im Mittelalter und in der frühen Neuzeit ein Motor der kulturgeschichtlichen Entwicklung Bayerns und Österreichs ober- und unterhalb der Enns. Vor allem die Bischofsstadt selbst war eine herausragende Pflegestätte der Musik. Umso erstaunlicher ist, dass bis heute keine umfassende Quellenforschung zur liturgischen Tradition der Diözese Passau vorliegt.
Um die Forschung und den wissenschaftlichen Austausch zu diesem Thema voranzubringen, lädt das Institut für kunst- und musikhistorische Forschungen der ÖAW gemeinsam mit der Universität Passau, der Diözese Passau und dem Verein für Ostbairische Heimatforschung zur Konferenz „Liturgie- und Musikgeschichte der Diözese Passau des Mittelalters und der frühen Neuzeit“ ein. Ziel der interdisziplinären Tagung ist es, Licht in das mittelalterliche Dunkel der liturgischen Choralpraxis zu bringen. Im Zentrum der Forschungsarbeiten stehen sogenannte Libri ordinarii, das sind liturgische „Regiebücher", die vielfältige Anweisungen für die Gestaltung kirchlicher Zeremonien enthalten.